Motivation

Die zunehmenden Hungerkatastrophen in einigen Teilen der Welt sowie das soziale und wirtschaftliche Gefälle Westeuropas zu diesen Staaten ließen zukünftige schwere Konflikte erahnen. Christliche und humanitäre Aspekte waren die tragenden Elemente, die Dirk Hartig, Gründer des Bundesverbandes Pro Humanitate e.V. veranlassten, schon Jahre zuvor, in hohem Maße, in diesen Krisengebieten Hilfe zu leisten.
Aufgrund der Krisensituation in Afrika - Äthiopien - nahm Dirk Hartig Mitte 1985 Kontakt zu der Stiftung des Schauspielers Karlheinz Böhm - Menschen für Menschen - auf. Erste Sammlungs- und Transportaktionen folgten.
Am 7. Dezember 1988 kommen in Armenien bei einem Erdbeben der Stärke 6 bis 7 auf der Richterskala 25.000 Menschen ums Leben. Auch hier wurden Spendengüter gesammelt und ein Transport dorthin organisiert.
Im Jahr 1989 begann sich Osteuropa zu öffnen. Dies stellte eine ungeheure Chance der Befriedung der Völker Europas dar, die bislang kommunistischen Systemen unterlagen. Diese Chance durfte nicht ungenutzt vertan werden. Neben den christlichen und humanitären Aspekten der Hilfe war zu erkennen, dass ein wahrer Exodus von Menschen aus Ost- nach Westeuropa einsetzen würde.

Eines der tragenden Motive für die humanitäre Hilfe, insbesondere in Osteuropa, ist die Tatsache, dass Menschen, deren elementaren Rechte nicht respektiert werden und die aus sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Gründen ihren angestammten Kulturkreis verlassen müssen, sich in der Fremde nicht wohl fühlen können. Diese Gedanken führten zwangsweise dazu, in den osteuropäischen Krisengebieten, verstärkt tätig zu werden, um der dortigen Bevölkerung durch Hilfe zur Selbsthilfe wieder ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen.
Erkennbar war aber auch, dass mit der Öffnung Osteuropas große Wirtschaftsräume erschlossen werden konnten. Interessant ist hierbei, dass es sich um Völker des annähernd selben Kulturkreises handelt, womit zu erwarten war, das der Transfer von humanitären Hilfsgütern nicht besonderen Schwierigkeiten unterliegen würde.

Im Spätjahr 1989 erfolgten Transporte nach Polen.
Aufgrund einer sehr zuverlässigen Information war bereits im November 1989 zu erkennen, dass das System Ceausescu in Rumänien zusammenbrechen würde. Die schon seit langer Zeit vorhandenen sehr guten Kontakte zur deutschen Pharmazie erlaubten Dirk Hartig, in großen Mengen Medikamente zusammenzustellen, um diese noch während des Konfliktes zwischen der Securitate und der aufständischen Bevölkerung nicht nur in das Grenzgebiet zu Ungarn sondern insbesondere nach Zentral- und Nordostrumänien in dortige Kliniken und Kinderheime zu bringen.

Danach erfolgte die Erschließung diverser notleidender Gebiete in der Ukraine, russischen Rebublik, Kasachstan und der Moldau. Insbesondere wurden während des Bürgerkrieges im ehemaligen Yugolslavien die hart getroffen Gebiete in Kroatien und Bosnia-Hercegovina mit medizinischer Hilfe landesweit betreut. Im Rahmen eines Aufbauprogrammes wurden in Dubrovnic-Mocosica 40 Einfamilienhäuser renoviert.

Der Verband hat sich am 5.1.1992 konstituiert.. Er hat das Ziel, Hilfe und Aufbauhilfe zu leisten, Hilfstransporte zu organisieren und in Länder durchzuführen, in denen krisen- oder katastrophenbedingt Not und Armut herrschen, um mit diesen und mit Rat und Tat die Versorgung der Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen und auf dem Gebiet des Gesundheits-, Sozial-, Bildungs- und Erziehungswesens sicher zu stellen.

Die Hilfsgüter sollen gezielt an soziale und gemeinnützige Empfänger wie: Krankenanstalten, Kinderheime, Sozialstationen, Schulen, Klöster, Kirchengemeinden, sowie karitative Einrichtungen und dergleichen, an den in §53 AO genannten Personenkreis, ausgeliefert werden, die dem Verband bekannt sind und deren Seriosität geprüft wird.
Hierfür führt der Verband Sammlungen durch.

Der Verband ist konfessionell und parteipolitisch unabhängig. Er wird jedoch ökumenisch tätig.

Heute ist der Bundesverband, weltweit jedoch überwiegend in Osteuropa tätig. Hauptaktionen sind die medizinische Versorgung und Ausrüstung von Kliniken, sowie der Bau von Schulen, Wasserversorgungsanlagen, Nahrungsmittel- und Kleiderhilfe.

Am 16.1.1998 wurde Herrn Dirk Hartig, 1. Vorsitzenden des Bundesverbandes Pro Humanitate e. V. vom Bundespräsidenten Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz für die humanitäre Tätigkeit des Verbandes und seines unermüdlichen Einsatzes in diesem Zusammenhang verliehen.