Workshop mit Operation vom 21. Mai bis 25. Mai 2005

     

Fortbildungsworkshop Dr. Palm mit Operation eines Patienten mit panfacialem Trauma und Unterkiefertrümmerfraktur in der Universitätskieferklinik Chisinau

Nach längerer Vorbereitungszeit und der Beschaffung einer werksneuen Anästhesieeinheit der Firma Dräger Medical AG in Kiel sowie dem Erwerb diverser chirurgischer Instrumente und der Implantantspendenlieferungen der Firma Synthes, waren die Voraussetzungen geschaffen, um eine erneute Fortbildung der Ärzteschaft für den Bereich Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie aus der ganzen Moldau durchzuführen. Wiederum gliederte sich die Fortbildung in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im Rahmen dieser Fortbildung konnte Dr. Palm, dessen ehrenamtliches Engagement wohl besonders erwähnenswert ist, die von den moldauischen Kieferchirurgen zwischenzeitlich durchgeführten Operationen einer kritischen Prüfung unterziehen und hierbei auf gewisse Fehler verweisen. Diese Hinweise wurden dankbar entgegengenommen.

Dennoch konnte Dr. Palm seit dem letztjährigen Workshop mit Zufriedenheit feststellen, daß seine bisherigen Hinweise positiv in die Praxis umgesetzt wurden. Nachdem am 22. Mai diverse Patientenbesuche erfolgten, entschied sich Dr. Palm für den besonders schwer verunfallten 28-jährigen Patienten Andrei, Ion Necuta. Hier lag eine besonders schwere Mittelgesichts-, Le Fort III   sowie eine mehrfache Unterkieferfraktur ( Panfaciales Trauma mit Unterkiefertrümmerfraktur ) vor.

Das neu installierte Anästhesiegerät der Firma Dräger, welches dankenswerterweise durch deren Mitarbeiter und einem russischen Fachanästhesisten noch am Vortag installiert wurde, kam hierbei zum Einsatz. Am 23. Mai begann dann die Operation dieses Patienten, die nach über 10 Stunden zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden konnte. Noch unmittelbar vor der Operation äusserte der Patient, dass ihm durch die Chance dieser Operation ein zweites Mal das Leben neu geschenkt würde.

Im Rahmen dieses Eingriffes konnten die zahlreich anwesenden Chirurgen praxisnah die Umsetzung der theoretisch besprochen Operationsmethoden nachvollziehen. Der Anästhesist Dr. Sergiu Sandru war sehr dankbar über die fachliche Einweisung und den Umgang mit dieser neuen Dräger Anästhesiestation. Die moldauische Gesellschaft für Anästhesie und Reanimation bestätigte uns in einem Dankschreiben, dass es sich um das derzeit modernste Anästhesiegerät in der gesamten Republik handelt.

Über die neu installierte Anästhesiestation als auch die Operation wurde vom staatlichen Fernsehen in den Abendnachrichten ausführlich berichtet.

Uns fiel auf, daß die Operationsvorbereitungen noch erheblich zu wünschen übrig ließen.
Dr. Palm und Walter Dunzweiler von der Firma Synthes bereiteten am Tag zuvor akribisch sämtliche Materialien (Schrauben, Platten, Instrumente, Röntgenbilder, Medikation) vor.

Während der Installation des Anästhesiegerätes, der Operationsvorbereitungen sowie der Operation selbst dokumentierten wir den Workshop. Hierbei fiel besonders auf, dass das für die Operation unerläßliche Koagulationsgerät russischer Herkunft buchstäblich museumsreif ist. Eine Neuanschaffung ist dringend notwendig und erfordert weiteren finanziellen Einsatz. Wir wünschen uns sehr, dass sich der Kreis der Menschen, der die Notwendigkeit der elementaren medizinischen Hilfe für die Moldau erkennt, sich erweitert und uns in die Lage versetzt, ein neues Koagulationsgerät zu beschaffen.

altes Koagulationsgerät neues Koagulationsgerät

 

Im obenstehenden Bild rechts erkennen Sie ein modernes Koagulationsgerät wie es heute bei Operationen verwendet wird. Das hier ersichtliche Gerät wurde von uns im Rahmen der Ausrüstung und Sanierung der Zentralklinik in Chisinau im Frühjahr 2005 angeschafft und mit dem notwendigen Zubehör versehen.

Bemerken möchten wir, dass es sich bei der Dokumentation für dieses Projekt nur um eine der insgesamt 72 von uns versorgten medizinischen Einrichtungen in der Moldau handelt.

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